Abschluss des Jahrgangs 10

Die Kreisrealschule feierte eine gelungenen  Verabschiedungsfeier. In der vollbesetzten Stadthalle überreichte Schulleiter Michael Neeb 92 Schülerinnen und Schülern ihre Abschlusszeugnisse. Musikalisch umrahmt wurde das Programm von dem Chor 10 unter der Leitung von Jörg Schmalfuß sowie Stella Gonzales als Solistin und Nico Satzinger spielte zwei Stücke am Klavier. Ein besonderer Moment bei der Entlassung des Jahrgangs 10 ist die Ehrung engagierter Schülerinnen und Schüler sowie die Würdigung für herausragende Leistungen.

Auf der Bühne würdigten Schulleiter Michael Neeb und die stellvertretende Schulleiterin Eva Roth die Jahrgangsbesten und überreichten kleine Präsente als Anerkennung für die tollen Noten. Lea Wilhelmi (10a), Matthäus Pawletta  (10b) und Tarek Azzouzi (10c) erreichten die Traumnote 1,1. Marvin Pitz (10d) erhielt einen Abschluss mit der Note 1,2.

Özcan Erbasaran, Nur Özkul, Medine Tanyeri und Daniel Olinger wurden für ihr jahrelanges Engagement im Schulsanitätsdienst geehrt und erhielten ebenfalls ein kleines Geschenk.

Weitere Würdigungen erhielten Özcan Erbasaran für sein Engagement im Amt des Schülersprechers, das er mit viel Engagement ausfüllte, Marvin Pitz für seinen 2. Platz auf Hessenebene beim Bundesfremdsprachenwettbewerb im Fach Englisch und Nico Satzinger für sein Engagement bei der musikalischen Gestaltung vieler Schulveranstaltungen.

Die Rede des Schulleiters an den Abschlussjahrgang:

Liebe Schülerinnen und Schüler,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Eltern,

ich begrüße euch, Sie

recht herzlich zu unserer diesjährigen Abschlussfeier der Klassen 10a,10b,10c und 10d. Begrüßen möchte ich an dieser Stelle auch den Bürgermeister der Stadt Gelnhausen, Herrn Daniel Christian Glöckner, unseren Schulelternbeiratsvorsitzenden Herrn Thomas Flach und seine Stellvertreterin Frau Simone Schattat sowie unseren Fördervereinsvorsitzenden Herrn Uwe Häuser.

Wir entlassen heute 94 Schülerinnen und Schüler.

Vor allem möchte ich mich bei den Klassenlehrerinnen und bedanken. Frau Denis Lerch, Klassenlehrerin R10a, Karin Meitz, Klassenlehrerin R10b, Frau Anna Swiderski, Klassenlehrer 10c und Judith Öfner und Frau Heike Zimmermann-Dooms, Klassenlehrerin R10d.

Heute erhalten 92 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 ihren Realschulabschluss.

Wir haben 48 qualifizierende Realschulabschlüsse. Um diesen zu erhalten, müssen zwei Merkmale erfüllt sein: In den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch muss der Notendurchschnitt mindestens 2,75 sein. In den übrigen Fächern muss mindestens ein Notendurchschnitt von besser als 3,0 erreicht werden.

Von den Absolventen treten 24 eine Ausbildung an.

66 gehen auf eine weiterführende Schule, was für manche von euch noch einmal zwei bzw. drei Jahre Schule bedeutet, 2 machen ein freiwilliges Soziales Jahr.

Liebe Schülerinnen, liebe Schüler,

in eurem Gottesdienst ging es um das „Glück“. Danke an Frau Wecke und Frau Wachsmuth und an die Religionskurse Jahrgang 10 für die Gestaltung des Gottesdienstes.

Die Kreisrealschule im Glück. Ihr seid jetzt glücklich, weil ihr euren Schulabschluss bekommt und nie mehr auf die Kreisrealschule gehen müsst. Eure Eltern sind glücklich, weil ihr euren Schulabschluss bekommt und sie auch nie mehr auf die Kreisrealschule gehen müssen, außer sie haben bei uns noch Kinder in den anderen Jahrgangsstufen 5 bis 9. Meine Kolleginnen und meine Kollegen, mein Schulleitungsteam und ich sind glücklich, weil ihr euren Schulabschluss bekommt und wir aber weiterhin auf die Kreisrealschule Gelnhausen gehen dürfen, die von einigen Zeitgenossen auch als „Oase der Glückseligkeit“ bezeichnet wird.

Schule und Glück gehören zusammen. Schule hat sich zwar in den vergangenen zwei Jahrzehnten enorm verändert. Aus der Lehrerin, aus dem Lehrer als Wissensvermittler ist die Lernbegleiterin, der Lernbegleiter geworden. Die Digitalisierung hat Einzug gehalten, die Schulen werden kreidefrei, aus Tafeln werden digitale, interaktive Whiteboards. In den Quellenangaben der Hausarbeiten der Schülerinnen und Schüler finden sich noch ganz selten Bücherangaben, die Recherche findet fast ausschließlich im Internet statt. Aber eines ist gleichgeblieben, was sich zwar von der Methodik her verändert hat, aber wo das Glück immer noch gefragt ist: nämlich beim Spicken – erwischt werden oder nicht erwischt werden, das ist hier die Frage. Das Wort „Spicker“ erreicht bei der Googlesuche über 1,2 Millionen Ergebnisse. Trotz fortschreitender Technik werden die alten Spickmethoden wie Beschreiben von Körperteilen, Vollkritzeln von Tischplatten und Mäppchen noch praktiziert, aber auch hier hat letztendlich die Technik Einzug gehalten. Als erstes wäre natürlich das Handy zu nennen, aber das müssen die Schülerinnen und Schüler bei Arbeiten und Prüfungen der Lehrerin, dem Lehrer abgeben. Hier geht die Tendenz natürlich zum Zweit – oder Dritthandy. Deshalb ist es für die Kolleginnen und Kollegen ganz wichtig zu sagen: Alle Handys sind abzugeben. Aber es gibt natürlich noch andere Technik-Spicker, ich möchte zwei nennen: Zum einen das „Flaschenetikett“. Hier scannt die Schülerin, der Schüler das Flaschenetikett ein und verwandelt am Computer die Zutatenangabe des Flascheninhaltes z.B. in physikalische Formeln oder eben in das, was er für die Klassenarbeit braucht oder die Smartwatch bzw. Handyuhr, mit der ganze Bücher aufgerufen werden können. Aber auch die Gegenseite rüstet auf: In Ländern wie China, Japan, Südkorea und Singapur wird sogar Polizei eingesetzt, die Münzen mit Sendern, Brillen und Strohhalme mit Kameras und Radiergummis als getarnte Empfänger schon konfisziert hat. Gegen den Gebrauch von Smartwatches werden bereits Drohnen eingesetzt. In Deutschland gibt es Schulen, die Störsender installiert haben. Deshalb fragen Kritiker, ob es heute überhaupt noch zeitgemäß ist diese Form von Klassenarbeiten zu praktizieren oder ob es nicht mehr Sinn macht alle Informationsquellen zuzulassen, weil in der heutigen Informationsgesellschaft der Umgang mit Wissen das Entscheidende ist und in der Realität jeder Zugang dazu hat, um das Problem zu lösen. Konkret würde das bedeuten: Lasst die Schülerinnen und Schule doch während der Klassenarbeiten und Prüfungen googeln. Wenn das so wäre, stünde das Spicken vor dem Aussterben. Deshalb warten wir geduldig ab, denn „Geduld ist der Schlüssel zum Glück“, das bedeutet: Hetze nicht dem Sinn deines Lebens hinterher, sondern gib dich einer für dich wertvollen Sache mit Ausdauer und Liebe hin. Und gerade aufgrund der Digitalisierung in Schule durch Smartphones ist es noch wichtiger als früher geworden die sozialen Kompetenzen zu stärken und zu fördern, das Miteinander aufzubauen, um gegen Diskriminierung und Cybermobbing vorzugehen. Aber wann musstet ihr eigentlich während eurer Schulzeit geduldig sein? Was waren Momente, in denen Geduld der Schlüssel zum Glück war? Ihr, liebe Schülerinnen und Schüle, benötigtet Geduld gegenüber euren Lehrerinnen und Lehrern. Der Unterricht fiel einem manchmal schwer und die Zeiger der Uhr schienen still zu stehen, das aktuelle Unterrichtsthema gefiel euch nicht oder in dem Unterrichtstag war allgemein einfach mal der Wurm drin. Das sind die Momente, in denen ihr Geduld benötigt und bewiesen habt Diese Geduld werdet ihr weiterhin benötigen, um die eine oder andere Geduldsprobe in der Zukunft zu meistern. Aber auch die Lehrkräfte benötigten Geduld im Umgang mit euch Schülern. Auch sie haben manchmal einen schlechten Tag erlebt, ihnen fiel der Unterricht schwer oder einige Schüler zerrten an dem Geduldsfaden und dennoch blieben sie ruhig und behielten ihre Geduld. – Nur, wenn Schüler und Lehrer im Einklang sind, und beide geduldvoll miteinander umgehen, kann ein Unterrichtstag entspannt und auch mal mit Spaß ablaufen.

Deshalb: Seit geduldvoll im Leben, auch wenn es euch manchmal schwer fällt. Aber mit Geduld werdet ihr euren Schlüssel zum Glück finden.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken, die mit ihrer Arbeit und mit viel Geduld ihren Beitrag zum Schulabschluss geleistet haben.

Liebe Schulabgängerinnen und Schulabgänger,

ich gratuliere euch recht herzlich zu eurem Schulabschluss und wünsche euch für die Zukunft alles erdenklich Gute. „Die Zeit für das Glück ist heute nicht morgen“. Danke für die Aufmerksamkeit.