Im Chat war er noch so süß – Wahlpflichtkurs Darstellendes Spiel, Jahrgangsstufe 7
Aufführungen am 28. und 29.05.2019 im Rahmen des „Whatsapp-Projektes“ für den Jahrgang 5
„Es ist so gemein! Alle haben einen Freund, nur für mich bleibt keiner übrig.“
Sarah fühlt sich einsam, um sie herum sind alle verliebt – ihre Eltern, ihr Bruder, ihre Freundin. Als sie ihren Unmut äußert, schlägt ein Freund ihr vor, zu chatten. Dort fände man sofort jede Menge „Freunde“…..
Sarah meldet sich in einem Chatroom an und ist nach kürzester Zeit umringt von unendlich vielen interessierten Chatteilnehmern.
Sie genießt das zunächst sehr und lässt sich immer mehr auf „Sonnenkönig“ ein. Doch mit der Zeit verwischen sich für sie die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt immer mehr und sie kommt mehrfach an einen Punkt, an dem sie nicht weiß, was sie machen soll, sie ist hin- und hergerissen.
Sie geht dann doch über „ihre Grenzen“ und es kommt anders als erwartet.
Soweit die Geschichte des Buches „Im Chat war er noch so süß“ von Annette Weber, aus welchem die Schülerinnen und Schüler des WPU-Kurses Darstellendes Spiel einzelne Themen aufgegriffen, mit verschiedenen theatralen Gestaltungsmitteln szenisch umgesetzt und zu einem collageartigen Theaterstück zusammengesetzt haben.
So buhlen Engel und Teufel mehrfach um ihr Gewissen, wenn sie unsicher ist, ob sie den nächsten Schritt nun gehen soll oder nicht. Die Anonymität des Chats wird verdeutlicht durch schwarze Balken vor dem Gesicht, das „Nebeneinander-Kreisen“ von Identitäten im world wide web und die Verwendung von Chatnamen wie z.B. Fischstäbchen, Boxer, Melodie oder Aiden_the_demon, die wie Schilder vor der Brust getragen werden. Immer bleibt die Frage, wer sich wohl dahinter versteckt.
Die Unverbindlichkeit kommt durch ziemlich sinnfreie Dialoge zum Ausdruck:
„Gez? GG, dir? Auch! LOL! BB! BB!“. Dem Publikum kamen solche Dialoge wohl bekannt vor und sorgten für einige Lacher.
Als Bühnenbild werden lediglich weiße Papphocker verwendet, die zum einen als Wand und Projektionsfläche dienen, zum anderen als Stuhl, Tisch, Bank, Sofa oder auch Bäume. Die Projektionen von verschiedenen Orten und die Musik unterstützen dabei die Szenen.
Mit großer Spielfreude und dem Mut, sich auf theatrale Gestaltungsmittel einzulassen, zeigte der Wahlpflichtkurs ein Theaterstück, das die Schüler des Kurses während der Erarbeitung selbst wie auch die Zuschauer anregte bzw. anregen sollte, kritisch über das eigene Verhalten in Sozialen Medien nachzudenken.
Sandra Claßen-Eilers








