Studienfahrt London

Studienfahrt des Jahrgangs 9 nach London vom 23.- 26. Juni 2019

Schlaflos in London

Unbeschreiblich, spannend, ungeheuer beeindruckend, atemberaubend, großartig, fabelhaft, wunderschön, schlafraubend….das sind nur einige der Wörter, die die 45 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 nach ihrer Rückkehr für ihre Eindrücke über ihre Studienfahrt nach London vom 23. -26. Juni 2019 fanden.

Mit der Abreise am Abend des 22. Juni 2019 und der nächtlichen Überfahrt über Dünkirchen / Dover begann für alle Schüler und ihre 3 Lehrer, Charlotte Mayer, Jörg Schmalfuss und Karin Meitz, am Sonntagmorgen direkt das Abenteuer London.

Nach einem Spaziergang durch die City of Westminster vorbei am Parlamentsgebäude mit dem berühmten Uhrenturm und Big Ben und durch den königlichen St. James‘s Park erreichte unsere Gruppe rechtzeitig den Buckingham Palast, um sich in die riesige Schar von Touristen aus der ganzen Welt für einen Blick auf die Wachablösung der königlichen Garde einzureihen.

Die anschließende Freizeit nutzten alle zur ersten selbstständigen Erkundung von London zu Fuß und mit der U-Bahn. Ein Teil unserer Gruppe erkundete den riesigen, farbenfrohen und belebten Portobello Road Markt in Notting Hill, den viele aus dem nach diesem Stadtteil benannten Film kannten. Der Markt mit seinen unzähligen Ständen , kleinen Geschäften und Cafes beeindruckte jeden mit seinem vielseitigen Angebot und lud zum Verweilen und schon zu ersten Einkäufen ein.

Am späten Nachmittag erwartete uns der nächste Höhepunkt mit der Fahrt auf dem London Eye, das uns die einmalige Möglichkeit bot, in 30 Minuten einen einzigartigen Blick über die Themse mit den beliebten Wahrzeichen der Stadt, z. B. der Tower Bridge und dem Shard in Ruhe zu genießen und Schnappschüsse zu machen.

Danach freuten wir uns alle auf eine kurze Ruhepause in unserem Hostel, in das wir uns im Staddteil Willesden Green eincheckten.

Schlafen? Zeit verlieren? Das geht nicht! London muss man bei Nacht erleben! Also ging es am späten Abend in Richtung Piccadilly Circus, einem bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebten Treffpunkt, wo wir die tolle Atmosphäre aufsaugten, Fotos machten und Straßenkünstlern zusahen. Bei einem gemeinsamen Bummel bis zum Trafalgar Square waren sich alle einig: London bei Nacht ist ein überwältigendes MUSS!

Nach einer kurzen Nacht nahm uns eine Stadtführerin am nächsten Morgen mit auf eine besondere Stadtrundfahrt, die zum Teil auch zu Plätzen abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten führte. Wir nutzten aber auch die Gelegenheit, einige Wahrzeichen näher kennenzulernen, z.B. die St. Paul‘s Kathedrale und die Millenniumsbrücke. Als einen Geheimtipp entdeckten wir auch einen kleinen Platz nahe der Kathedrale, wo sogar Zeit blieb , um mit Tischtennis und einer Kaffeepause dem Verkehrschaos zu entfliehen.

Am frühen Nachmittag besuchten wir den Ursprungsort der Hauptstadt, den Tower of London, um gemeinsam die Kronjuwelen und den ältesten Teil, den White Tower, zu besichtigen. In Kleingruppen erfuhren wir in kurzen Präsentationen, die einige Schülerinnen der Klasse 9a im Vorfeld der Reise vorbereitet hatten, Wissenswertes über die Geschichte und die Legenden des Orts. Wir entdeckten auch einige der sechs Raben, die der Legende nach im Tower bleiben müssen, um die Existenz der Monarchie zu sichern.

Nach den umfangreichen Informationen und Eindrücken freuten sich alle auf die Freizeit, um London in kleinen Gruppen selbstständig zu erkunden. Viele zog es zum Oxford Circus, um entlang der längsten Einkaufsstraße, der Oxford Street, einzukaufen, zu bummeln oder vielleicht einem Prominenten zu begegnen. Andere folgten Harry Potters Spuren und fanden das berühmte Gleis Neun Dreiviertel im Bahnhof King‘s Cross Station, während ein anderer Teil noch weitere Sehenswürdigkeiten besichtigte oder einfach Ruhe im beliebten „Starbucks“ suchte.

Am Abend trafen wir uns dann am Novello Theatre nahe Covent Garden, um das Musical „Mamma Mia“ zu sehen. Alle waren sich einig, dass dieses Erlebnis mit der grandiosen Leistung der Darsteller zu den besten Höhepunkten unserer Reise gehörte. So konnten wir beschwingt – mit der allgemein beliebten Musik von ABBA auf unseren Lippen – den Abend mit einem kurzen Aufenthalt in Covent Garden beschließen.

Der nächste Tag stellte uns durchweg auf eine Geduldsprobe, da der Londoner Verkehr oder besser

„Stop and Go“ alle Pläne zu durchkreuzen drohte. Nach einer fast dreistündigen Fahrt für 35 Meilen kamen wir am Mittag in Windsor an, um uns in eine schier endlose Warteschlange zur Besichtigung des größten durchgängig bewohnten Schlosses der Welt, Windsor Castle, einzureihen. Wir nutzten die Möglichkeit, uns

– ausgestattet mit einem Audioguide – individuell auf eine Erkundungstour der Attraktionen zu begeben.

Der Besuch des Schlosses mit den Wohnräumen und der berühmten Kapelle St. George‘s Chapel, in der u.a. Prinz Harry seine Meghan heiratete, hinterließ auf unsere gesamte Gruppe einen tiefen Eindruck. Fest stand für uns: Für den Besuch in Windsor hätten wir gern sehr viel mehr Zeit gehabt.

Anschließend fuhren wir – wieder durch die verstopfte Innenstadt Londons – nach Greenwich, um während einer Bootsfahrt vom Greenwich Pier zum Westminster Pier noch mal eine andere Perspektive auf die Wahrzeichen der Stadt und noch unentdeckte Gebäude entlang der Themse zu erhalten.

Ein Wermutstropfen blieb, dass uns aus Zeitgründen nicht mehr die Möglichkeit zum Besuch des Evensong, dem gesungenen Gottesdienst in der Krönungskirche Westminster Abbey, blieb.

Ein gemeinsames Abendessen im allseits beliebten Hardrock Cafe rundete unseren Abschlussabend ab, bevor wir uns mit einem nächtlichen Spaziergang entlang der Themse von der London Bridge zur Millennium Bridge von der wunderschönen und illuminierten Londoner Skyline verabschiedeten.

Am Mittwochmorgen mussten wir dann endgültig „Goodbye“ sagen, viel zu früh für uns alle.

Nach der erlebnisreichen Zeit waren wir uns trotz Müdigkeit nach den eindrucksvollenTagen und zumeist schlaflosen Nächten einig: Von London kann man nie genug haben. Oder, um es mit den Worten des englischen Gelehrten Samuel Johnson zu sagen, „When a man is tired of London, he is tired of life.“

Ganz sicher wird uns allen diese Studienfahrt in bester Erinnerung und nicht die letzte Reise nach

London bleiben.

Karin Meitz