Zur Verabschiedung der Abschlussklassen folgen die Rede des Schulleiters sowie einige Bilder.
Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Eltern,
ich begrüße euch, Sie
recht herzlich zu unserer diesjährigen Abschlussfeier der Klassen 10a,10b,10c und 10d. Begrüßen möchte ich an dieser Stelle auch den Bürgermeister der Stadt Gelnhausen, Herrn Daniel Christian Glöckner, unseren stellvertretenden Schulelternbeiratsvorsitzenden Peter Junger. Presse
Wir entlassen heute 110 Schülerinnen und Schüler.
Vor allem möchte ich mich bei den Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern bedanken. Herrn Christian Zeller, Klassenlehrer R10a , Frau Silke Lange , Klassenlehrerin R10b, Frau Manuela Wachsmuth, Klassenlehrerin 10c und Frau Katia Mieke, Klassenlehrerin R10d.
Heute erhalten 110 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 ihren Realschulabschluss, konkret bedeutet das: Alle Schülerinnen und Schüler unserer Schule bekommen ein Abschluss! Herzlichen Glückwunsch.
Wir haben 81 qualifizierende Realschulabschlüsse. Um diesen zu erhalten, müssen zwei Merkmale erfüllt sein: In den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch muss der Notendurchschnitt mindestens 3,0 sein. In den übrigen Fächern muss ebenfalls ein Notendurchschnitt von 3,0 erreicht werden.
Von den Absolventen treten 25 eine Ausbildung an.
76 gehen auf eine weiterführende Schule, was für manche von euch noch einmal zwei bzw. drei Jahre Schule bedeutet, 2 machen ein freiwilliges Soziales Jahr und neun sind sich noch unsicher, was sie nach der Schulzeit jetzt machen.
Liebe Schülerinnen, liebe Schüler,
ihr kennt den Begriff „Brainstorming“ aus dem Unterricht. Eigentlich ist „Brainstorming“ ein Verfahren, in dem durch Sammeln von spontanen Einfällen die Lösung für ein Problem gefunden werden soll. Ähnlich verhält es sich beim Schreiben einer Abschlussrede. Auch hier schießen Geistesblitze empor, über welches Thema man reden könnte in einer Abschlussfeier. Zum Beispiel könnte man über die Zahl „Vier“ reden. Warum? Weil ich im Vorwort unseres Jahrbuches über die Zahl drei geschrieben und nach drei kommt bekannterweise vier. Aber: Was hat die Zahl vier mit euch, mit mir oder mit der Kreisrealschule zu tun? Ganz einfach: Ihr seid vier Abschlussklassen und wir kennen uns seit vier Jahren. Ich persönlich war an vier Schulen pädagogisch tätig: Jena-Plan-Schule Ulmbach, Brüder-Grimm-Schule Steinau, Haupt-und Realschule Birstein und Kreisrealschule Gelnhausen. Die Kreisrealschule kenne ich wiederum aus vier Blickwinkeln. Ich war an der KRS Schüler, Jahre später war ich Lehramtsreferendar und wieder Jahre später Konrektor und wieder Jahre später betrat ich die KRS als Schulleiter. In der Mathematik habt ihr euch ausgiebig mit Vierecken beschäftigt. Es gibt die vier Himmelsrichtungen. Für euch waren besonders Osten und Westen wichtig. Dort habt ihr viel Zeit verbracht: Auf dem Osthof und auf dem Westhof.
Ihr habt in eurer Schulzeit einige Male die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter erlebt, vielleicht auch im Musikunterricht „Vivaldis Vierjahreszeiten“ gehört. Wenn man die vier Jahreszeiten auf ein Menschenleben überträgt, dann seid ihr – liebe Schülerinnen, liebe Schüler – im Frühling. Ihr werdet jetzt sagen, dass fast noch mindestens drei Jahreszeiten vor euch liegen, wenn man von 20 Jahren pro Jahreszeit ausgeht, und ihr somit noch viel Zeit habt. Aber: Zeit lässt sich nicht festhalten und vergeht rückwärts betrachtet viel zu schnell, das werden eure Eltern und Großeltern, die euch heute hierher begleitet haben, sicher bestätigen.
Das Zeitkarussell wird sich immer schneller drehen, dabei ist es absolut wichtig ab und zu innezuhalten und die Jahreszeiten auf sich wirken lassen. Der Frühling, der Sommer, der Herbst und der Winter werden eure Begleiter sein. Wir, das Kollegium der Kreisrealschule Gelnhausen, haben euch ein Stück weit in eurem Frühling begleitet. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken, die mit ihrer Arbeit und vor allem mit viel Geduld ihren Beitrag dazu geleistet haben.
Begleitet haben euch aber auch in der Schulzeit ganz viele verschiedene Freunde. Es gab viele gute Freunde, aber auch Freunde, die euch verführen wollten. Einmal sagte ein Schüler zu mir: Am Wochenende laden wir unsere vier besten Freunde ein: Johnnie, Jack, Jim und Maria. Mit Nachnamen heißen die vier Freunde Walker, Daniels, Beam und Cron.
Jeden Schultag hattet ihr auch einen weiteren guten Freund am Start dabei: Smart Phone. Der wiederum brachte vier seiner Freunde mit: Whatsapp, Instagram, Snapchat und You tube. Eigentlich waren es ja mal fünf Freunde, aber der fünfte war irgendwann so uncool, dass sie Facebook so gemobbt haben, das es halt nur noch vier waren.
Jetzt gibt es natürlich Menschen, die warnen vor den Gefahren der vier „Digi-Freunde“ mit den sogenannten vier D-Schlagwörtern: Digitale Demenz und Digitale Depression. Was heißt das denn konkret? In seinem Buch „Digitale Demenz“ spricht der Hirnforscher Manfred Spitzer über verschiedene Faktoren, die durch Nutzung digitaler Medien auftreten könnten. Genauer spricht er dabei von: Reduzierung realer sozialer Kontakte, Verringerung des gesellschaftlichen Lebens, Einsamkeit, weniger Wohlbefinden, Fettleibigkeit. Auch sieht Spitzer in einem computergestützten Unterricht nur negative bzw. keine Effekte. Er hält computerbasierte Lernspiele für wirkungslos, die nur zu verringerten schriftsprachlichen Kompetenzen führten. Basierend auf Studien südkoreanischer Ärzte, so Spitzer 2018, habe seit einiger Zeit die durchschnittliche Intelligenz der Landesbewohner abgenommen, und zwar vor allem die der Jüngeren, also die Menschen, die im Frühling sind.
Sarah Diefenbach und Daniel Ullrich sprechen von der „Digitalen Depression“. Ein wunderschöner Frühlingsabend, die Sonne verschwindet am Horizont. Ein ganz besonderer Moment, den man genießen sollte, im Hier und Jetzt. Doch immer mehr Menschen zerstören solche unmittelbaren Glücksmomente, indem sie ihr Smartphone zücken, um das perfekte Foto zu schießen – während der magische Augenblick vorbeizieht. Anschließend wird das Foto in den sozialen Medien gepostet. Das Ziel: möglichst viele Likes und damit Selbstbestätigung zu bekommen. Wer hingegen zu Hause auf dem Sofa sitzt, die vielen tollen Urlaubsfotos, genussreiche Mahlzeiten und sportliche Erfolge seiner Kontakte verfolgt, fragt sich, wieso das eigene Leben so viel langweiliger ist als das der anderen?
Beim Versuch, das Glück zu intensivieren (zu tracken, zu posten, zu teilen), verlernt es die Generation „Smart Phone“ es direkt zu erleben.
Auch bei uns in der Schule heißt es oft, dass „Social Media“ ein Grund für schlechte Schulnoten sei. Der 17jährige Benjamin Hadrigan sieht das völlig anders. Er hat ein Buch geschrieben: „Hashtag Lernsieger“. Erfolgreich lernen mit Snapchat, Instagram und Whatsapp. Doch wie lernt man mit Social Media? Instagram ist für Benjamin Hadrigan ein absoluter Experte darin, extrem vereinfacht durch Bilder, Videos und Storys zu kommunizieren. Snapchat „ist wie geschaffen für das Abfragen des Lernstoffes“ – wenn man zusammen mit einem Partner lernt. In der App sieht man dann zum Beispiel wie lange der Lernpartner zum Beantworten der Fragen braucht. Whatsapp sei das „perfekte Tool“ in Gruppen zu lernen. Durch Videoanrufe könne man sich gegenseitig unterstützen. Seine Wunschvorstellung ist: eine beinahe komplett digitale Schule.
Mein Wunsch ist es, liebe Schülerinnen, liebe Schüler: Ladet den Akku eures Körpers und eurer Seele ebenso regelmäßig auf wie den eures Handys. Und dafür gibt es vier Fragen, deren Antworten gute Laune machen:
Welches sind meine schönsten Erinnerungen?
Wofür kann ich mich begeistern?
Welche Menschen tun mir gut?
Worüber kann ich mich freuen?
Ich freue mich sehr über euren Schulabschluss – liebe Schülerinnen, liebe Schüler – ich gratuliere euch dazu recht herzlich.
Danke für die Aufmerksamkeit.
Jahrgangsbeste:
10 a Juliane Kratz und Melissa Kreß 1,5
10 b Sophie Malin Hein 1,3 = Schulbeste
10 c Elias Richtsteig und Kai Knoll 1,4
10 d Madeleine Bechtold 1,4
Soziales Engagement:
Max Pfannkuch – Technik-Team
David Mänz – Technik-Team
Laurenz Hilpert – Technik Team und Schulsprecher
Mira von Baumbach – stellvertretende Schulsprecherin und dreimalige Moderatorin der Konzerte ( 2x Sommerkonzert , 1x Weihnachtskonzert)
Feuerwehr AG – Robin Surau
Sanitäts AG – Lena Breitenbach













