Abschluss 2016

Zur Abschlussfeier 2016 der Kreisrealschule Gelnhausen veröffentlichte die Gelnhäuser Neue Zeitung am 8.7.2016 folgenden Artikel, vielen Dank:

„Das Leben ist schön!“

Zur Abschlussfeier 2016 der Kreisrealschule Gelnhausen veröffentlichte das Gelnhäuser Tageblatt folgenden Artikel, vielen Dank:

Dreimal die Bestnote 1,2

Rede von Herrn Neeb zum Abschlussjahrgang 2016:

Liebe Schülerinnen und Schüler,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Eltern,

ich begrüße euch, Sie recht herzlich zu unserer diesjährigen Abschlussfeier der Klassen 10a,10b,10c, 10d und 10e. Begrüßen möchte ich an dieser Stelle auch unseren Kreisbeigeordneten und Schuldezernenten Herrn Matthias Zach, den Bürgermeister der Stadt Gelnhausen, Herrn Thorsten Stolz sowie unseren Schulelternbeiratsvorsitzenden Herrn Thomas Flach und unseren Fördervereinsvorsitzenden Herrn Uwe Häuser.

Wir entlassen heute 131 Schülerinnen und Schüler. Ich möchte mich an dieser Stelle schon einmal vorab bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken, die mit ihrer Arbeit und vor allem mit viel Geduld ihren Beitrag dazu geleistet haben. Vor allem möchte ich mich bei den Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer bedanken. Frau Anja Pohle-Kröll, Klassenlehrerin 10a, Frau Silke Lange, Klassenlehrerin 10b, Herr Christian Kester, Klassenlehrer 10c, Frau Michaela Hedderich Klassenlehrerin 10d und Frau Margit Mans , Klassenlehrerin 10e. Heute erhalten 128 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 ihren Realschulabschluss. In dieser Schulform gibt es seit einigen Jahren den qualifizierenden Realschulabschluss.

Wir haben 67 qualifizierende Realschulabschlüsse. Von den 128 Absolventen treten 30 eine Ausbildung an. 98 gehen auf eine weiterführende Schule, was für manche von euch noch einmal zwei bzw. drei Jahre Schule bedeutet, 5 machen ein freiwilliges Soziales Jahr und 5 Schülerinnen und Schüler wissen noch nicht genau, wo der Weg hin geht.

Liebe Schülerinnen, liebe Schüler,

ich sprach gerade von dem qualifizierenden Realschulabschluss. Um diesen zu erhalten, müssen zwei Merkmale erfüllt sein: In den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch muss der Notendurchschnitt mindestens 2,75 sein. In den übrigen Fächern muss mindestens ein Notendurchschnitt von besser als 3,0 erreicht werden. Das war im vergangenen Schuljahr noch anders. Da kam zu den Hauptfächern noch einen Naturwissenschaft dazu. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es dadurch im vergangenen Jahr mehr qualifizierende Realschulabschlüsse gab. Ihr seid jetzt von dieser Veränderung betroffen. Veränderung ist die einzige Konstante im Leben. Es gibt immer Veränderungen. Manchmal zum Positiven, manchmal zum Negativen.

Ihr, liebe Schülerinnen und Schüler, habt euch auch in den vergangenen sechs Jahren auch verändert. Allein schon vom Optischen her. Ihr seid als Kinder gekommen und geht als junge Erwachsene. Ihr habt in dieser Zeit auch die ein oder andere Veränderung an der Schule mitbekommen. Umbaumaßnahmen und Bau der Cafeteria habt ihr erlebt, die Lehrerinnen und Lehrer haben gewechselt und selbst in diesem letzten Jahr musstet ihr auch noch einen neuen Schulleiter bekommen. Hätte nicht der nachfolgende Jahrgang einen neuen Schulleiter bekommen können und nicht wir, denkt vielleicht der ein oder andere. Die Abgängerinnen und Abgänger nächstes Jahr hätten dann das Gleiche gedacht.

Deshalb: Veränderungen passieren, gewollt oder ungewollt. Auch ich bin von schulischen Veränderungen betroffen. Denn auch ein Schulleiter hat einen Chef. Mein Chef heißt Thomas Müller und ist Schulamtsdirektor am Staatlichen Schulamt in Hanau. Fast elf Jahre war Thomas Müller mein Chef. Erst an der Haupt-und Realschule Birstein, jetzt an der Kreisrealschule Gelnhausen. Herr Müller hat aktuell laut whatsapp-Status noch 44 Tage netto, das heißt konkret er geht am 31.10.2016 in den Ruhestand. Ich darf Herrn Schulamtsdirektor Thomas Müller recht herzlich begrüßen. Herr Müller stehen Sie doch bitte mal auf. Im Namen der Schulgemeinden der Haupt-und Realschule Birstein und der Kreisrealschule Gelnhausen möchte ich mich für die sehr gute Zusammenarbeit und die Unterstützung in den vergangenen Jahren bedanken. 

Wer mein neuer Chef wird, weiß ich nicht, vielleicht wird es ja auch eine Chefin und ob der oder die meinem jetzigen Chef„das Wasser reichen kann“, das weiß ich auch nicht. Ich weiß, dass Veränderungen uns das ganze Leben begleiten werden.

In eurem Gottesdienst habt ihr – liebe Schülerinnen und Schüler – nach dem Sinn des Lebens gefragt. Ich denke, es gibt nicht den Sinn des Lebens, auch der Sinn oder die Suche nach dem Sinn des Lebens wird sich verändern. „Leben heißt Veränderung“, sagte der Stein zur Blume und flog davon. Auch wenn manch’ einer von uns kein Freund von Veränderungen ist, so kommt doch keiner darum herum. Machen wir uns nichts vor: In unser aller Leben wird sich ständig irgendetwas ändern. Es verändern sich die Menschen um uns herum – manche gehen, neue Menschen kommen in unser Leben. Dann verändern sich die Umwelt, die Jahreszeiten, die Moden, die Trends, die Technik usw. usw. Veränderung ist ein Element des Lebens. Ohne Veränderung gäbe es keine Weiterentwicklung.

Veränderungen tragen grundsätzlich die Chance zu einer Verbesserung der bestehenden Situation in sich. Veränderungen sind zunächst weder gut noch schlecht. Entscheidend ist immer, was wir aus einer solchen Situation machen. Wir können überlegen, was uns diese neue Situation für Chancen und Möglichkeiten bietet.

Bei dem Wort „Veränderung “ fällt mir der Film „Das Leben ist schön“ (italienischer Originaltitel: La Vita è bella) von Roberto Benigni aus dem Jahr 1997 ein. In dieser Tragikkomödie, die im 2. Weltkrieg spielt, geht es um den Juden Guido, der mit seinem Sohn aus seinem geregelten Leben gerissen wird um in ein Konzentrationslager deportiert zu werden. Um seinen Sohn zu beschützen und ihn vor der grauenvollen Realität zu bewahren, erzählt er ihm, der Aufenthalt sei ein Abenteuerspiel, dessen Regeln er genau einhalten müsse, um am Ende als Sieger einen echten Panzer zu gewinnen. Hierbei versucht er alles Mögliche, um seinem Sohn den Aufenthalt im Lager so angenehm wie möglich zu gestalten. Wie der Film ausgeht, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten und es ist auch schwierig hier irgendeine Parallele zu ziehen, schon aufgrund der vorherrschenden Situationen während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten.

Beeindruckend bei dieser Thematik finde ich den Filmtitel: „Das Leben ist schön“. Und diesen Satz möchte ich euch mit auf den Weg geben. Auch wenn ihr in schwierige Situationen kommt und Veränderungen anstehen: „Das Leben ist schön“ – La Vita è bella.

Liebe Schülerinnen, liebe Schüler,

ich gratuliere euch recht herzlich zu eurem Schulabschluss.

Danke für die Aufmerksamkeit.

Michael Neeb
Rektor

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